Nachfolgend dokumentieren wir Anlass, Ziel und Veranstalterinnen der Fachtagung und zeigen in den Einführungstexten, welche Vorüberlegungen zur Referentinnen- und Themenauswahl geführt haben. Wir stellen die Referentinnen vor und ihre Vorträge zum Download bereit und haben aus den Diskussionen im Anschluss an die Fachvorträge die jeweils wichtigsten Aspekte zusammengefasst. Eine Auswahl von Fotos vermittelt einen Eindruck von der Atmosphäre bei den Vorträgen und in der Diskussion.
Ziel der Fachtagung
Die frauenspezifischen Beratungsansätze der Frauenbildungsberatungseinrichtungen in Berlin wurden vor mehr als zwei Dekaden konzipiert. Bestimmte Probleme und Aufgaben, die sich die Einrichtungen bei ihrer Gründung gestellt haben, gelten heute als gelöst – Frauen sind beispielsweise an der beruflichen Weiterbildung zumindest statistisch betrachtet gleichberechtigt.
Nichtsdestotrotz sind Bedarf bzw. Nachfrage von Frauen an einer Beratung zu Beruf, Bildung und Arbeit unverändert hoch. Auch die in den letzten Jahren neu hinzugekommenen Beratungseinrichtungen, die die Beratung für Männer öffnen sollen, werden mehrheitlich von Frauen aufgesucht. Besondere Übergangsrisiken entlang des Erwerbs- und Lebensverlauf veranlassen Frauen, Beratung in Anspruch zu nehmen und müssen deshalb auch Grundlage sein, um Lebenslagen und Bedarfe für die Beratung zu Beruf, Bildung und Arbeit zu erfassen.
Das Ziel der Fachveranstaltung ist es, Übergangsrisiken im Lebensverlauf von Frauen und die Folgen einer sich wandelnden Erwerbsgesellschaft und den sich daraus abgeleiteten Anforderungen an die Gestaltung von Erwerbsbiografien zur Diskussion zu stellen. Eingeladen zu dieser Diskussion sind Akteurinnen und Akteuren der Frauen- und Gleichstellungspolitik, der Arbeitsmarktpolitik, aus der beruflichen (Weiter-)Bildung und lebensbegleitenden Beratung, die Beratenden der Beratungseinrichtungen und Expertinnen aus Forschung und Wissenschaft. Die Referentinnen ziehen in ihren Vorträgen Schlussfolgerungen für eine aktive Lebenslaufpolitik und eine zeitgemäße Konzeption lebensbegleitender Beratung zu Beruf, Bildung und Arbeit.
Politischer Kontext
Das von der Senatsverwaltung Arbeit, Integration und Frauen 2012 eingeführte Programm „BerlinArbeit“[1] verfolgt in der Arbeitsmarkt und Berufsbildungspolitik vier strategische Ziele.
(1) Die Zahl der Erwerbslosen soll spürbar gesenkt werden.
(2) Das Programm soll auf „Gute Arbeit“ hinwirken. Gute Arbeit umfasst:
Sicherheit des Arbeitsplatzes, existenzsichernde Entlohnung
Gesunde und humane Gestaltung des Arbeitsplatzes und der Arbeitszeiten
Vermeidung jeglicher Diskriminierung am Arbeitsplatz
Gleiche Entlohnung für gleiche oder gleichwertige Arbeit (Equalpay)
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Individuelle Entwicklungs- und Aufstiegschancen.
(3) Berlin soll zu einem Top-Standort mit guten Fachkräften weiterentwickelt werden.
(4) Das Zusammenspiel der Akteure am Arbeitsmarkt soll intensiviert und eine neue Kultur der Kooperation etabliert werden.
Die Arbeit von Frauenbildungsberatungseinrichtungen leistet einen wichtigen Beitrag zu allen vier strategischen Zielen. Sie bringen ihre besondere professionelle Perspektive im Hinblick von Übergangsrisiken im Erwerbs- und Lebensverlauf von Frauen ein; das Ziel „gute Arbeit“ ist aus ihrer Sicht eng verknüpft mit guten Erwerbsbiografien.
[1] (vgl. www.berlin.de/imperia/md/content/sen-arbeit/besch-impulse/berlinarbeit.pdf)
Tagungsorganisation: KOBRA
Mitwirkende: Berliner Frauenbildungsberatungsstellen des FIONA-Verbundes:
Partnerinnen
Überparteiliche Fraueninitiative Berlin - Stadt der Frauen
Berliner Institut für Sozialforschung
Landesfrauenrat
Harriet Taylor Mills Institut
Beauftragte für Chancengleichheit am Berliner Arbeitsmarkt